Es geht los...

Dieser Sommer ist eine gute Zeit für die Photovoltaik. Nicht nur, weil die Sonne ordentlich auf die Module scheint, sondern weil auch so langsam einiges ins Rollen kommt.
So können wir nicht nur von mehreren schönen Veranstaltungen berichten, sondern auch gleich neue ankündigen, einen Ausblick auf den weiteren Entwicklungsweg unserer Genossenschaft geben und für unsere Mitglieder die Möglichkeit zur gemeinsamen Beschaffung von Balkonkraftwerken ankündigen!

In Kürze: Was ist passiert?

  • Wir sind jetzt über 400! Unsere Mitgliederanzahl ist weiter gewachsen auf nun 402.
  • Über 40 Personen besuchten unseren Workshop zum Thema Balkonkraftwerk!
  • Die Generalversammlung hat Vorstand und Aufsichtsrat einstimmig entlastet.
  • Auf der Generalversammlung wurde der Plan für die Finanzierung der diesjährigen Projekte vorgestellt und erläutert.
  • Und alle Mitglieder haben ab jetzt die Möglichkeit, über die Genossenschaft Balkonkraftwerke zu günstigen Konditionen zu bestellen.
  • Die ersten Projekte nähern sich der Zielgerade! Eines wollen wir gemeinsam mit euch selbst montieren. Daher gibt's jetzt für Interessierte den Workshop zur Einführung in die Montage.

Workshop zu Balkonkraftwerken

Über 40 Personen zeigten reges Interesse an einem eigenen Balkonkraftwerk. Julian Krah führte souverän durch den Abend und erläuterte die Rahmenbedingungen, unter denen eine solche Mini-Photovoltaikanlage betrieben werden kann. Ausführlich wurde auch gezeigt, wie schnell sich ein solches Kraftwerk abgesehen von der Umwelt auch für den eigenen Geldbeutel rentiert.

Praktisch gab es dann mehrere Module, Wechselrichter und Haltesysteme zum Anfassen. Dabei war so mancher erstaunt, dass Mini-Photovoltaikanlagen nicht unbedingt klein sind. Mit 1,80m Höhe überragten die Module doch manche Teilnehmenden. Alles in allem wurde aber klar, wie einfach solch ein System eigentlich ist.

Das rege Interesse manifestierte sich dann in dem Wunsch, gemeinsam über die Genossenschaft Balkonkraftwerke zu bestellen. Wir haben in der Zwischenzeit die Möglichkeiten geprüft und sind selbst überrascht, dass es so gut funktioniert!

Angebot für Mitglieder: Sammelbestellung für Balkonkraftwerke

Wir haben uns erste Gedanken gemacht, wie so ein Bestellprozess bei unseren aktuellen Möglichkeiten für uns aussehen kann. Folgendes können wir Mitgliedern jetzt anbieten:

  1. Wir bieten ein Set aus Solarpanelen, Wechselrichtern und Kabel an.
  2. Mitglieder können ein oder mehrere Sets vorbestellen.
  3. Damit wir günstige Preise bekommen, müssen wir ganze Paletten abnehmen. Wir sammeln also, bis eine passende Anzahl Sets vorbestellt wurde.
  4. Sobald wir genug Bestellungen haben, bestellen wir das Material zu unserer Geschäftsstelle am Europaplatz 14 und ihr überweist das Geld.
  5. Von dort müssten die Mitglieder es dann an bestimmten Abholtagen selbst abholen. Dazu braucht es ein passendes Fahrzeug, denn die Module sind ein bischen sperrig. Wir haben aber extra ein noch einigermaßen handliches Exemplar ausgewählt.
  6. Wir können auch eine WhatsApp-Gruppe machen, in der sich Mitglieder zur gegenseitigen Hilfe verabreden können. Ein großes Auto transportiert ja mehr als zwei Module...
  7. Montagematerial müsste separat gekauft werden, da es kaum zwei identische Montagesituationen gibt. Wir werden da aber Links auf typische Lösungen rumschicken.
  8. Die Montage müssen die Mitglieder selbst durchführen und je nach Situation vor Ort auch vom Elektriker die Voraussetzungen für den Anschluss schaffen lassen.

Selbstverständlich stehen wir Mitgliedern in unserem Austauschforum Photovoltaik für Fragen zur Verfügung und helfen mit Ratschlägen und Erfahrungen, wo wir können.

Kommen wir aber zu unserem konkreten Angebot! Das Set besteht aus:

  •     2 x Canadian Solar 410W Solarmodul Mono PERC HiKu6
  •     1 x Deye SUN600G3-EU-230 Mikrowechselrichter mit WLAN für 600 W
  •     1 x Betteri Endkappe Verschluss Kappe für BC01 Stecker IP67 Male

Das Set kostet zusammen nur 440 €! Und es handelt sich um Markenware mit 25 Jahren Herstellergarantie für die Solarmodule.
Eigentlich lohnt sich da schon ein einzelner Mitgliedsanteil, nur um das zu bestellen. Zumindest ich ärgere mich gerade, denn ich hab unlängst ein schlechteres Set für über 100 Euro mehr bestellt.

Je nach Situation kann man noch Kabelzubehör zum Anschluss des Wechselrichters ans Netz mitbestellen:

  •     5m Verlängerungskabel Betteri Female auf Schuko: 29 €
  •     5m Verlängerungskabel Betteri Female auf Wieland: 29 €
  •     Betteri Stecker Female zur Selbstmontage: 5 €

Vorbestellen könnt ihr hier.

Workshop: Einführung in die Montage

Es geht los! Wir hoffen im August unser erstes Projekt konkret realisieren zu dürfen. Es hat inzwischen die vorletzte Hürde genommen und es wäre eine sehr gute Gelegenheit für unsere ehrenamtlichen Schrauber. Wer also Bock hat, selbst an der Montage mitzuwirken, ist herzlich dazu eingeladen. Als Vorbereitung dafür wird uns unser Bauleiter Stefan Hiltawsky in einem Workshop das notwendige Grundlagenwissen vermitteln.

Um Teil unserer ehrenamtlichen Montagecrews zu werden, benötigt man diese Unterweisung in die Grundlagen der Unfallverhütung und in das Grundlagenwissen zum Aufbau von Photovoltaikanlagen. Beides wird im Rahmen des Workshops auch für Menschen ohne Vorkenntnisse vermittelt.

Der Workshop findet am 12. Juli 2023 um 19:00 im Agora Kulturcafe, Zechenstraße 2, Castrop-Rauxel statt.

Eine Anmeldung für Mitglieder kann hier erfolgen. Nicht-Mitglieder sind aus versicherungstechnischen Gründen leider nicht zugelassen, aber herzlich eingeladen, noch schnell Mitglied zu werden. Ab 50 Euro gibt es eine Menge Arbeit und ein tolles Erlebnis.

Wer an diesem Termin nicht kann, aber gerne mitmache möchte, schreibt uns bitte eine Nachricht, damit wir einen weiteren Termin organisieren können.

Ohne Moos nix los, ohne Knete keine Fete

Am 15. Juni hat die dritte Generalversammlung unserer Genossenschaft stattgefunden. Trotz der auf den ersten Blick hohen Zahl fand sie nur vier Monate nach dem Vollzug der Gründung statt, denn die ersten beiden Generalversammlungen fanden im Gründungsprozess statt. Im formalen Teil zur Beschließung des Haushaltes 2022 und Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat gab es entsprechend wenig zu prüfen. Denn 2022 durften wir unsere Geschäftstätigkeit ja noch gar nicht aufnehmen. Außer den Gründungskosten gab es also kaum Ausgaben.

Da sich aber nun die ersten Projekte der Zielgerade nähern, wurde es Zeit zu prüfen, wie wir deren Realisierung letztlich finanzieren wollen. Die ursprünglich im Geschäftsplan vorgesehene Finanzierung über Bankkredite ist durch die gestiegenen Zinsen der letzten Monate unattraktiv geworden. Statt als Hebel zu dienen, die Rentabilität unserer eigenen Mittel zu erhöhen, müsste die Genossenschaft jetzt auf Einnahmen verzichten, um die Zinsen zu bedienen.

Dazu kommen Herausforderungen in der Zusammenarbeit mit den Banken, die teilweise enorm Energie gekostet hätten. Die Zeit hätte uns dann an anderer Stelle gefehlt. Dabei wird vieles einfacher werden, sobald wir ein paar positive Jahresbilanzen vorweisen können. Aber bis dahin braucht es einfach noch Zeit.

Daher bleiben uns im wesentlichen drei Optionen:

  • Wir wachsen nur mit dem von den Mitgliedern soweit eingebrachten Geschäftsanteilen. Gaaanz langsam. Damit hätten wir allerdings keine Chance, unsere Ziele auch nur annähernd zu realisieren.
  • Wir nehmen Kredite von den Mitgliedern auf.
  • Oder wir erlauben den Mitgliedern, zusätzliche Geschäftsanteile zu zeichnen.

Die erste Option scheidet natürlich sofort aus, da wir den ganzen Aufwand ja nicht gemacht haben um in den nächsten zehn Jahren zwei Anlagen zu bauen. Die beiden anderen Optionen wurden ausführlich im Vorstand und Aufsichtsrat besprochen. Das Votum fiel eindeutig für die Zeichnung weiterer Geschäftsanteile aus. Dafür gibt es verschiedene gute Gründe:

  1. Kredite von Mitgliedern sind per Gesetz limitiert und es müssen umfangreiche Regularien eingehalten werden. Ab einer Gesamtsumme von 2,5 Millionen Euro ändern sich die Regularien und es wird noch mehr Aufwand notwendig. Die dafür notwendige professionelle Rechtsberatung würde umfangreiche Mittel erfordern, die für Projekte fehlen.
  2. Die Kredite müssten konkreten Projektbezug aufweisen. Damit brauchen wir neue Kredite für jede einzelne Anlage.
  3. Bei nicht ganz so rentablen Projekten würden die Zinsen nicht so hoch ausfallen können. Dadurch laufen wir Gefahr, in eine "Geiersituation" zu geraten, in der alle kreisen, bis wieder ein Kredit mit besseren Zinsen aufgelegt wird. Dadurch würden nicht ganz so rentable Projekte nicht realisiert werden können. Das widerspricht aber eklatant unserem Selbstverständnis, die Energiewende voranzutreiben.
  4. Es ergibt sich ein Konflikt zwischen Mitgliedern, die "nur" Geschäftsanteile gezeichnet haben, und solchen, die Kredite gegeben haben. Denn das erwirtschaftete Geld würde dann erstmal zur Bedienung der Zinsen herangezogen, und nur was noch übrig bleibt, könnte reinvestiert oder an Mitglieder ausgeschüttet werden.
  5. Man könnte als Vorteil sehen, dass Kreditzinsen gewinnmindernd wirken, denn dadurch müsste die Genossenschaft weniger Gewerbesteuern abführen. Aber wollen wir uns wirklich um Steuern herumdrücken, und ausgerechnet um die, die an unsere Heimatstadt abgeführt wird? Wie authentisch wäre unser Anspruch "Vor Ort. Mit Allen. Zukunft sichern", wenn wir nicht unseren Beitrag zur Infrastruktur und Angeboten in unserer Stadt leisten?
  6. Für die Erhöhung der Geschäftsanteile gibt es bereits etablierte Prozesse, so dass kein zusätzlicher Verwaltungsaufwand notwendig wird.

In Summe ergab sich da für Vorstand und Aufsichtsrat ein sehr eindeutiges Bild. Sobald die Realisierung der ersten Projekte absehbar ist, werden wir entsprechend unsere Mitglieder anfragen, ob sie ihre Anteile erhöhen möchten.

Wir werden dabei versuchen, dass alle gleichermaßen zum Zug kommen, es dürfen also zunächst Mitglieder mit weniger Anteilen aufstocken.

 

Viele liebe Grüße,
Sebastian Land

 

Vorstand - Bereich Mitgliederbetreuung und Öffentlichkeitsarbeit

 

30.06.2023